
Leserzuschriften - Na Alemanha tem?
Leserzuschriften auf der Website "Na Alemanha tem?", über die Unterschiede
und peinlichen Situationen die sie in Deutschland erlebt haben.
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Das Essen in Deutschland! Aber ich habe ich schnell angepasst. Und ich liebe die einfache und praktische Kochweise.
Meine prägendste Erfahrung hatte ich, als ich auf einer Hochzeit war und der Moment des Brautstraußwerfens kam. Ich dachte es wäre wie in Brasilien, wo man glaubt, dass die Chance einen Brautstrauß zu fangen unbedingt zu nutzen ist, um so die Möglichkeit zu bekommen, ihr Leben zu ändern und endlich zu heiraten. In Deutschland aber, wartet man bis der Strauß einfach in die Hände des Glückspilzes fällt. Als die Braut also ihr Strauß warf, tat ich einen Hechtsprung, während die anderen Frauen sich überhaupt nicht bewegten. Meine Aktion rief letztendlich so viel Aufmerksamkeit hervor, dass mich alle natürlich anstarrten und sich fragten was denn passiert sei, da ich auf dem Boden lag und natürlich den Strauß nicht gefangen hatte.
Als ich nach nur einem Monat im Deutschkurs war, habe ich angefangen in einem Hotel, im Restaurant, zu arbeiten. Einmal kam eine Gruppe pensionierter Herren ins Hotel und alles sind ins Restaurant zum Essen gegangen. Es war eine große Gruppe und wir mussten sehr schnell sein, um das Essen an den Tisch zu bringen. Während des ganzen Hin- und Hers hat mich dann einer der Herren gefragt, was für ein Fleisch er da gerade isst und ich wollte „Hähnchen“ antworten, aber es kaum „Hund“ stattdessen raus.
Anfangs fiel mir besonders die Ernsthaftigkeit, die Individualität der Menschen hier auf. Jeder konzentriert sich auf sich, egal, was um ihn herum geschieht, was einerseits eine große Verschiedenartigkeit erlaubt, junge Menschen, die sich anziehen und kleiden wie sie wollen ohne jeglicher Art von Angriffen oder Beschimpfungen ausgesetzt zu sein. Klar spreche ich im Allgemeinen, von der großen Mehrheit. Hier existieren ebenso Vorurteile, Rassismus, aber nicht in dem Maße wie in Brasilien. Hier können die Homosexuellen leben. Aber es ist wirklich alles eine Frage der Anpassung.